Was ist Cannabis?
Die Hanfpflanze enthält über 150 sog. Cannabinoide, von denen die wenigsten erforscht sind. Durch spezielle Züchtungen wurde der Gehalt des bekanntesten Cannabinoides, des THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol), teilweise verdoppelt. 193 Millionen Menschen nutzen nach Angaben der Vereinten Nationen jährlich die berauschende Wirkung des THC.
Daneben erlebt derzeit ein weiterer Inhaltsstoff der Hanfpflanze, das Cannabidiol (CBD), einen wahren boom als Allheilmittel. Wissenschaftliche Daten zu Wirkungen und Nebenwirkungen von CBD liegen bisher aber kaum vor. Es gibt allerdings Hinweise auf eine Schädigung von Leber, Spermien und Embryonen durch den Konsum hoher CBD-Dosen.
Cannabis-Pflanze: Cannabis sativa u. Cannabis indica
höchster Gehalt an Cannabinoiden: Trichome (Pflanzenhaare) der weiblichen Cannabisblüte
„Marihuana„: getrocknete Blüten meist der weiblich Pflanze
„Haschisch„: gepresstes Harz der weiblichen Pflanze
Cannabinoide: Wirkstoffe der Cannabispflanze (über 100 Cannabinode sind bekannt)
THC (delta-9-Tetrahydrocannabinolsäure): hauptsächlich genutztes Cannabinoid mit für den Menschen berauschender Wirkung.
CBD (Cannabidiol): Cannabinol ohne berauschende Wirkung
Darüber hinaus sind heute zahlreiche synthetisch hergestellete Cannabinoide im Umlauf, deren Wirkungen weitgehen unbekannt sind. Auch im medizinschen Bereich werden (halb)synthetisch hergestellte Cannabinode angeboten.
„Joint„: meist Mischung aus Marihuana und Tabak zur THC-Aufnahme durch Rauchen
Cannabinoide können auch oral z.B. durch einbacken von Cannabis in Kekse aufgenommenwerden.
Durch das Verbrennen oder Backen werden die Cannabinoidsäuren aktiviert.
Effekte von Cannabiskonsum auf den Organismus
THC akut:
- Akute Phase (1-2 Std.): zentrale Dämpfung, Störungen von Motorik und Aussprache, gerötete u. glasige Augen, lichtstarre Pupillen, geistige Verlangsamung
- Subakute Phase (4-6 Std.): Euphorie, verminderte Kritikfähigkeit, Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwäche, Denkstörungen
THC langfristig:
- Veränderung von Struktur (v.a. Amygdala u. Hippocampus) und Funktion des Gehirns
- Verminderung der Gedächtnisleistung
- Vermindreung der Intelligenz mit einem IQ-Abfall bis zu über 8 Punkte
- Hemmung von Zellen des Immunsystems
- Steigerung des Appetits (über den mediobasalen Hypothalamus) & Senkung des Bewegungsdrangs → Gewichtszunahme
Cannabiskonsum führt statistisch gesehen weltweit zu 2 Millionen verlorenen Lebensjahren. Die Kosten für die Gesundheitssysteme sind immens.
Vor diesem Hintergrund ist die Diskussion um eine Legalisierung umso unverständlicher und zeigt, daß es hierbei rein um wirtschaftliche und politische Aspekte geht, denen die Gesundheit der Bevölkerungen schamlos geopfert werden soll.
Durch regelmäßigen Cannabis-Konsum besteht ein…
erhöhtes Risiko für
- über den mediobasalen Hypothalamus erhöht Cannabis den Appetit und führt zur vermehrten Nahrungsaufnahme
- zusätzlich reduziert Cannabis den Bewegungsdrang und damit den Kalorienverbrauch
- Risikoerhöhung für Supraventrikuläre Extrasystolen (42%)
- Risikoerhöhung für nichtanhaltende ventrikuläre Tachykardien (NSVT) (42%)
- Das Risiko für Angsstörungen ist bis 3,2 fach erhöht.
- Das Risiko für das Auftreten von Bipolare Störungen ist lt. Studien bis zu 3 fach erhöht.
Vermehrtes Auftreten von Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Wahrnehmungsstörungen
Regelmäßiger Cannabiskonsum erhöht das Risiko für Hodenkrebs.
Cannabiskonsum erhöht das Risiko für einen Verkehrsunfall auf das 2,5fache
V.a. bei frühem Einstiegsalter
Cannabis dient vor allem bei Kindern und Jugendlichen oft als Einstiegsdroge.
zusätzliche Risiken beim Inhalieren von Cannabis:
Sog. Diffusionsstörung, bei der nicht mehr genügend Sauerstoff ins Blut gelangt.
Sog. Lungenemphysem. Untergang von Lungengewebe, so daß es zur Bildung teils größerer Blasen in der Lunge kommt. Schreitet der Prozeß fort, so führt er zum Tod.
Risiken durch Cannabiskonsum in der Schwangerschaft:
- niedriges Geburtsgewicht
- Notwendigkeit intensivmedizinischer Behandlung bei Geburt
- Störung von kognitiven Funktionen
- Störungen der Aufmerksamkeit
Nachweisbarkeit
nach einmaligem Konsum:
- THC-COOH für 2-3 Tage in Urin und Blut
chronischer Konsum:
- THC für 3 Wochen im Blut
- THC für 3 Monate im Urin
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